
Islandpferd
Entstehung
Der Wikinger Ingólfur Arnason wanderte von Norwegen nach Island zwischen (870 und 930) aus. Er ließ sich zuerst auf einer Insel nieder, die Island vorgelagert ist und bis heute den Namen Ingólfshöfði trägt, bevor er sich endgültig in Reykjavík niederließ. Bei seiner Reise brachte er nicht nur seine Familie und Anhänger mit, sondern auch seinen ganzen Besitz zudem auch Pferde zählten. Das Islandpferd entstand schließlich aus der gemischten Population nordischer Pony- und mitteleuropäischer Pferderassen, die sich bis heute durch ihre Stärke, Kraft, Selbstständigkeit und Ausdauer auszeichnet.
Durch das Importverbot das seit 1948 gilt können die Islandpferde auf eine Reinzucht zurückblicken. So werden auch nur reingezogene Tiere,d.h. sämtliche Vorfahren müßen lückenlos auf in Island geborene Vorfahren zurückverfolgt werden können, als Islandpferde eingetragen. Nur diese Pferde werden zu Sport- und Zuchtprüfungen zugelassen. Das Islandpferd ist bislang das einzige Pferd was auch auf seine Charaktereigenschaft geprüft wird.
Die Einfuhr von Isländern in Deutschland begann durch den Aufruf von Ursula Bruns "Rettet die Schlachtpferde", in der 50er bis 60ere Jahren. Fast jeder kennt die kleinen quirligen Pferde aus der Filmserie "Immenhof" . 1970 erfolgte die Umbennenung des DPK (Deutscher Ponyklub) zum IPZV und es erfolgte die Gründung der FEIF. Die DM der Islandpferde fand erstmals 1968 auf einer Asphaltstraße statt. Für die EM 1970 in Aegidienberg wurde die erste Ovalbahn gebaut mit 200 Meter Länge gebaut. Für eine größere Bahn war zu dem Zeitpunkt kein Platz.
Stammhengste
Unter anderem:
- Otur und Hervar frá Sauðárkróki
- Hörður frá Kolkuósi
- Hrafn frá Holtsmúla
- Nökkvi frá Hólmi
- Ófeigur frá Flugumýri
- Orri frá Þúfu
Zahlen und Fakten
Weltrekorde Rennpaß
- P1 Passrennen 250 m: 19.86" Magnus Lindquist / Thor från Kalvsvik [SE1991103807] 09-05-2004 - Herning, St. Bededagsstaevne (DK)
- P2 Speedpass 100 m: 7.18" Sigurður Sigurðarson / Drifa frá Hafssteinsstadir [IS1995257349] 04-07-2007 - Selfoss, Brávellir (IS)
- P3 Passrennen 150 m: 13.75" Samantha Leidesdorff / Mondrian vom Lucahof [DE1996106993] 03-06-2007 - Kaufungen, WM-Sichtung (DE)
Population
Island: | 75.000 |
Deutschland: | 60.000 |
Rest: | 60.000 |
Weltweit: | 195.000 |
Gänge
- Schritt: Das Pferd schreitet ausdrucksvoll bei mittlerer Aufrichtung geschmeidig und im gleichmäßigem Takt vorwärts.Die Bewegungen sind energisch und raumgreifend; gutes Siegeln.
- Trab: Sicherer Trab im Zweitakt mit raumgreifenden, hohen,geschmeidigen (federnden) Bewegungen und deutlicher Sprungphase. Exzellentes Tempo.
- Tölt: Taktreiner Tölt im Viertakt mit gutem Untertreten und großartiger, hochweiter Vorhandaktion. Sehr geschmeidige, federnde Bewegungen, hervorragendes starkes Tempo.
- Langsamer Tölt: Klarer Viertakt mit gutem Untertreten der Hinterhand, großartige; hochweite Vorhandaktion, sehr geschmeidige, federnde Bewegungen.
- Pass: Sicherer, imposanter (großartiger) Pass, guter Takt,Exzellentes Tempo.
- Galopp: Taktklarer, aufwärts gesprungener Galopp. Das Pferd dehnt sich in weiten runden Sprüngen, Exzellentes Tempo.
- Langsamer Galopp: Geschmeidiger Galopp im Dreitakt mit guter Sprungphase; imposanter, leichtfüßiger und aufwärts
Erscheinung
Die Erscheinug eines Islandpferdes schwankt sehr. Auf Island gab es früher Linienzuchten.
- Nordwesten: kleine feine Bewegeungen,mit einem eleganten Kopf und eher im Vollbluttyp stehend
- Osten: Aufgrund des unwegsamen Geländes hatten sie große, starke und schwere Tiere mit geringer Bewegung und starken Hufen.
- Süden: Aufgrund vorwiegenden Fortbewegung auf Gras hatten die Islandpfeder flache Hufe mit wenig Trachten.Durch die erleichterten Reisebedingungen haben sich die Linienzuchten eher aufgelöst.
In Deutschland sieht man Islandpferde im Pony- sowohl als auch im Reitpferdetyp stehend. Gerade im Sportbereich geht die Tendenz aber zu den sportlichen, eleganten , hochbeinigen Tieren.
Farben: alle vorkommenden Farbvariattionen; alle Abzeichen.
Es folgt ein Auszug aus der ZVO (Stand Mai 2007)
Gebäude: Islandpferde mit einem eher eleganten Körperbau, wobei das Hauptaugenmerk auf Stärke, Beweglichkeit und auf einer guten Bemuskelung liegt. Das Exterieur soll eine optimale Gangveranlagung und eine natürliche, gute Kopf- Halshaltung ermöglichen, sowie den allgemein anerkannten Schönheitsidealen entsprechen.
Kopf: Sehr feiner Kopf. Ohren dünnwandig (dünnhäutig) und fein geschnitten, angemessen geschlossen und gut angesetzt. Großes, offenes und aufmerksames Auge mit Augenumrandung. Dünne, feinbehaarte Haut. Ganaschen dünn und angemessen schmal, mit genügend breitem Kehlgang (gute Ganaschenfreiheit). Gerades Nasenbein, weite Nüstern.
Hals, Widerrist und Schultern: Langer, hoch aufgerichteter, sehr schlanker Hals,ausgezeichnete Beugung des Genicks (außergewöhnlich gute Nackenwölbung), Hals deutlich vom Körper abgesetzt,hoher, gut ausgeprägter und geformter Widerrist, Schulter schräg.
Rückenlinie und Kruppe: Außerordentlich gute Rücken-/Oberlinie. Der Rücken ist federnd und geschmeidig (elastisch), angemessen lang und breit und gut bemuskelt. Flexible Rückenlinie bis hin zur Hinterhand. Lange, angemessen abfallende Kruppe, die gleichmäßig und gut bemuskelt ist. Lange, gut bemuskelte Oberschenkel. Sehr gut angesetzter Schweif.
Proportionen: Großartiges Gesamtbild. Die Beine lang; gleichmäßige Rippenwölbung - langer, leichter Rumpf. Der höchstePunkt am Widerrist soll etwas höher sein als der höchste Punkt der Kruppe.
Gliedmaßen(Qualität): Trockene, sehr kräftige Sehnen,sehr deutlich vom Röhrbein abgesetzt; solide (stabile) Gelenke, gut geformte Fesseln, sehr korrekte Stellung.
Gliedmaßen (Gelenke und Stellung der Gliedmassen):Die Vorderbeine sind absolut gerade, die Hinterbeine können leicht nach außen gestellt sein (geringfügige Kuhessigkeit kann toleriert werden). Angemessener (genügender) Abstand zwischen den Vorderbeinen und Hinterbeinen.Hufe Tiefe Hufe mit sehr guter Sohlenwölbung. Sehr gute Form, insgesamt sehr gelichmäßiger, sehr gute (kräftige) Hornqualität, einfarbig und bevorzugt von dunkler Farbe.Sehr gut ausgebildeter Strahl und kräftige Trachten.
Mähne und Schweif: Außerordentlich lange und dichte Mähne und Schweif, viel Schopf.
Temperament und Charakter: Das Pferd soll sehr temperamentvoll, fröhlich und mutig,aber gleichzeitig außerordentlich leichtrittig und stets darum bemüht sein, dem Reiter zu gefallen.